Schach-Zettel

Schach-Zettel möchte für den interessierten Schachspieler und Schachliebhaber interessante Aspekte des Schachs, die sonst allzu leicht in Vergessenheit geraten könnten, aufgreifen und eine Plattform zu deren Diskussion liefern.

Es existieren bzw. existierten, allerdings in Druckerzeugnissen, für den englischsprachigen Raum in ähnlicher Form bereits „Chess Notes“ von Edward Winter und „Quotes and Queries“ von Ken Whyld. Beide Autoren haben mit ihrer Arbeit dazu beigetragen, bislang nicht entdecktes Material an die Öffentlichkeit zu bringen. Die Chess Notes wurden inzwischen eingestellt und nur ganz gelegentlich findet man einige Chess Notes von Edward Winter im New in Chess Magazine. Allerdings beschränkt sich Winter dann fast vollständig auf skurile Details (Typ: stand der Springer in der Partie Steiner gegen Bogoljubow, Hastings 1930 auf einem weißen oder schwarzen Feld und warum hatte die Frau von Steiner etwas dagegen?) schachpraktischer Besonderheiten mit nur geringer oder allenfalls marginaler historischer Relevanz.

Wenngleich das Verdienst der beiden Autoren nicht geschmälert werden soll, muß doch kritisch angemerkt werden, daß die Redaktion der dort gemachten Beiträge einseitig auf den englisch-sprachigen Raum bezogen ist und gelegentlich einem britisch-insularen Isolationismus Tribut zollt, der im Hinblick auf die tatsächliche Bedeutung Mitteleuropas und Deutschlands für die Entwicklung des Schachs ab 1850, den wahren Gegebenheiten nicht immer gerecht wird. Auch erschwerte die sprachliche Barriere eine Mitarbeit der interessierten deutschen Schachliebhaber.

Diese Lücke wollen wir mit den Schach-Zetteln schließen. Erwünscht sind Beiträge aller Art, ob Fragen, Antworten, Anmerkungen, Vorschläge, Kritik oder Sonstige das Schach betreffende Themen. Immer werden wir versuchen, ein Forum zu sein. Dabei wird die Einwilligung in die Publikation im Rahmen der Schach-Zettel vorausgesetzt, es sei denn, dem wird ausdrücklich widersprochen. Schach-Zettels Traum, in Anlehnung an Arno Schmidt, ist dabei eine möglichst rege und engagierte Teilnahme der Leser.

Wenngleich es scheint, als hätten Chess Notes und Quotes and Queries für die vorliegenden Schach-Zettel Pate gestanden, so müssen wir aber doch zugeben, daß unseres Wissens der Erste, der in nummerierter Abfolge schachlich interessante Aspekte thematisierte, der Franzose Gaston Legrain war. Unter der Überschrift „Les Curiosités de L’Échiquier“ (Ungewöhnlichkeiten des Schachbretts) publizierte er in seinen ab 1925 alle drei Monate erscheinenden „Les Cahiers de L’Échiquier Francais“ (Die Hefte des französischen Schachbrettes) in losem Zusammenhang eben die Ungewöhnlichkeiten des Schachs, die auch uns heute interessieren.

Unsere ersten Zettel sind in Druckform bereits in der  Deutschen Schachzeitung/Schachreport, Beyer-Verlag, Hollfeld (Chefredakteur Stefan Bücker) in den Jahren 1994 bis 1996 (Zettel 1 – 144) und in der Deutschen Schachzeitung/Schach, Sportverlag, Berlin (Chefredakteur Raj Tischbierek) im Jahre 1997 (Zettel 145 – 167) erschienen. Sie sind für die Veröffentlichung an dieser Stelle noch einmal bearbeitet und wenn möglich sinnvoll aktualisiert worden.

Nach der Veröffentlichung der Schachzettel 1-167 (alte Serie) erfolgte die Publikation der Schachzettel 168-187 (neue Serie).