Dr. Harald E. Balló
Schön, dass Sie meine Webseite gefunden haben. Das obige Bild entstand in der heraufziehenden Dämmerung (und der am Horizont herabsinkenden Sonne) zum Ende einer 210 km langen und 5000 Höhenmetern ausmachenden Radfahrt in den Pyrenäen des Jahres 2014 nicht weit von Saint-Lary-Soulan.
Die hier eingestellten Seiten sind ein Versuch, Schach in seiner historischen und bibliophilen Vielfalt darzustellen. Sie haben nichts mit dem oben gezeigten Bild aus den Pyrenäen zu tun.
In dem hauptsächlich schachhistorischen Themen gewidmeten Teil finden Sie die in den 1990er Jahren erstellten Schach-Zettel der alten und neuen Serie sowie die Arbeiten über Siegbert Tarrasch und Harald Falk. Neuere (schachhistorische und schachbezogene) Arbeiten werden hier ihren Platz finden können, nachdem sie konventionell gedruckt und gebunden wurden. Die bis zum Jahre 1998 erstellte Schachbücherliste ist im strengen Sinne keine Bibliografie und erhebt auch nicht den Anspruch dazu, sondern ein Katalog.
Jeder Sammler muss sich im Laufe seines Lebens einmal entscheiden, was nach seinem Tode mit der von ihm zusammengetragenen und geordneten Bibliothek wird. Mein lieber Freund Dr. Jean Mennerat, Paris, hatte sich lange vor seinem Tode dazu entschlossen, seine grosse Schachbücher-Sammlung der Bibliotheque in Belfort, Frankreich, testamentarisch zu vermachen, nachdem die Versuche die Bücher der Nationalbibliothek in Paris bzw. der Bibliothek in Besançon zu übereignen, gescheitert waren. Oft hatten wir über das Für und Wider einer Schenkung an öffentliche Institutionen und auch über die Interessen der Erben und der Nachwelt diskutiert. Der grosse deutsche Sammler Gerd Meyer, Lübeck, übereignete seine große Schachbücher-Sammlung ebenfalls einer öffentlichen Bibliothek, der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek in Kiel. Viele andere, teils kleinere und teils größere Sammlungen wurden jedoch nach dem Tode ihrer Sammler (Bassi, Falk, Ford, Heidenfeld, Muffang, Nikolai, Rimington-Wison, Wellenhofer u.a.) oder aber noch zu deren Lebzeiten (Guisle, Hess, Mittelbach, Reitstein, Whyld u.a.) in alle Welt verstreut und entweder über das Antiquariat oder aber Auktionshäuser verkauft. Dabei soll der hier und oft auch an anderer Stelle gewählte Terminus „in alle Welt verstreut“ keineswegs eine negative Konnotation verdeutlichen. Beide Handlungsweisen, die Übergabe an eine öffentliche Bibliothek und der Verkauf auf dem freien Markt, haben ihre Berechtigung und Rationale. Der Verkauf einer Sammlung über Antiquariate und Auktionshäuser führt die Bücher wieder zurück in den Kreislauf des freien Marktes. Folgende Generationen von Bibliophilen und Sammlern dürfen ebenfalls die Freude am Zusammentragen und Ordnen der Bücher und Memorabilia geniessen. Der Entschluss eines in fortgeschrittenen Alter stehenden Sammlers die Bücher, die er im Laufe der Jahrzehnte in Phasen unterschiedlicher Interessenlagen gekauft und gelesen hat, zu verkaufen, findet hier seine Begründung. Eine Rolle spielt dabei auch die in der Familie des Sammlers oftmals insulare Neigung zum Sammeln. Keine andere Person in der Familie des Sammlers, bringt das nötige Wissen und die Fachkompetenz mit, die in der Sammlung befindlichen Bilder, Bücher und Schriften sowie Autographen, Spiele und Memorabilia in ihrer Bedeutung zu würdigen geschweige denn sie zu bewerten. Das mag zwar auch für den einen oder anderen Käufer gelten, stellt jedoch keine Kontraindikation zum Verkauf dar.
Eine der wenigen Ausnahmen stellt in dieser Hinsicht die Schachbuch- und Spielbuch-Sammlung von James Wilson Rimington Wilson (ohne Bindestrich) dar. JW Rimington Wilsons (1822-1877) Sammlung enthielt die Nachlässe so bekannter und wichtiger englischer Schachgrößen wie George Walker, Rev. George Atwood, Sir. F. Madden, Bone, Horatio Bolton sowie William Lewis und Johann Löwenthal und wurde zunächst von seinem Sohn Reginald Henry Rimington Wilson (1852-1927) fortgeführt. Die Schachbücher-Sammlung wurde erst nach dem Tode des Sohnes in London von Sotheby im Februar 1928 versteigert. Der Antiquar Bernard Quaritch sicherte sich den Löwenanteil der Bücher zu insgesamt äusserst moderaten Preisen. Die Spielkarten-Sammlung JWRs wurde gar erst nach dem Tode des Enkels H.E. Rimington Wilson (1899-1971) bei Christies im Jahre 1971 versteigert.
Die auf dieser Webseite aufgeführten antiquarischen Schachbücher und Schachschriften sowie die Bücher allgemeinen Inhalts stehen auf Nachfrage eventuell auch zum Verkauf. Jeder Bibliophile kann dabei nachvollziehen und der „grundgescheute Antiquarius“ (Claus Georg v. Maassen) weiß, daß es im konkreten Einzelfall schwierig sein kann, in eine Preisfindung einzutreten. Bei dem einen Band ist es die Provenienz, ein eingeklebtes Exlibris des Vorbesitzers, bei dem anderen ein Autograph des Autors oder Donators, wieder bei einem anderen Buch ist es der besondere, privat erstellte Einband und schließlich gibt es auch einfach Erinnerungen an die Situation des Erwerbes, die den Preis eines Buches bestimmen können.
Bitte, nehmen Sie bei Interesse Kontakt auf unter hallo@ballo.de.