Schach-Bibliografie (Stand: Oktober 1998)

Einleitung

Die Literatur des Schachspiels umfaßt eine Fülle von Handschriften und Druckerzeugnissen wie Bücher, Zeitschriften und anderen Periodika sowie kleine Broschüren wie Turnierbulletins, Vereinsfestschriften und Programmhefte, die in ihrer Gesamtzahl wohl kaum exakt anzugeben sind. Für kein anderes auf der Erde von Menschen gespielte Spiel existiert eine ähnlich umfangreiche Literatur, weshalb auch in  dieser Hinsicht von einem wahrhaft königlichen Spiel gesprochen werden kann. Die vorliegenden Angaben stellen deshalb nur eine unvollständige Auswahl dar, die nach dem Dafürhalten des Autors jedoch dazu geeignet sein kann, sowohl dem schachpraktischen Novizen unter den Schachspielern, als auch dem kulturhistorisch dem Schachspiel sich nähernden Interessierten einen guten, ersten Überblick  zu verschaffen.

Die Auswahl der hier nachgewiesenen Schrifterzeugnisse erfolgte einerseits weniger im Hinblick auf Vollständigkeit, die zu erreichen ohnehin nur schwerlich möglich sein wird, als vielmehr im Hinblick auf den Nachweis von Büchern, die dem Rezipienten besonders gut einen ersten Überblick und Einstieg in das ihn interessierende Gebiet vermitteln können. Zu diesem Zweck mußte für die vorliegende Darstellung (die Erstellung des Verzeichnisses erfolgte im Jahre 1998 für die im ChessBase Verlag Hamburg erschienene CD „Die Welt des Schachs“) eine Gliederung gefunden werden, die dem Neueinsteiger gleichzeitig eine möglichst effiziente und rasche Orientierung ermöglicht. Andererseits sollte in dem Verzeichnis aber auch die ungeheure Fülle und Mannigfaltigkeit der schachlichen und schachbezogenen Literatur zur Darstellung gelangen, weshalb gelegentlich auch Werke aufgeführt werden, die je nach Interessenlage für den einen oder anderen Leser eher überflüssig zu sein scheinen.

Weggelassen und nicht aufgeführt wurden zunächst die ersten, das Schachspiel noch in moralisierender Form abhandelnden Handschriften des Jacobus de Cessoles und andere, das Schachspiel in theologischer und philosophischer Hinsicht erwähnende Handschriften, deren Aufzählung ohnehin nur den Spezialisten interessiert. Bei Serienwerken oder Büchern, die mehrfache Neuauflagen erfuhren, wurde recht großzügig verfahren, indem sämtliche Auflagen oder Jahrgänge zur Auflistung gelangten. Dabei wurden andererseits auch Lücken in Kauf genommen, die zu schließen zukünftigen Bearbeitungen vorbehalten bleiben soll. In diesem Sinne soll dieses Verzeichnis gleichzeitig auch ein Kristallisationspunkt für ein größer und umfangreicher angelegtes Projekt sein, in dem zum Beispiel auch Bildmaterial Verwendung finden und eine nähere Beschreibung der Bücher erfolgen soll.

Sodann erschien es zweckmäßig, die vorhandene Literatur chronologisch zu segmentieren und zwar dergestalt, daß die Bücher, welche vor dem Aufkommen des sogenannten modernen Schachs erschienen sind, eine eigenständige erste Abteilung erhielten. Als Zeitraum, der das moderne Schach markiert, wurde dabei der Abschnitt zwischen 1843, in dem der erste, wirklich weltweite Aufmerksamkeit erregende Schachzweikampf zwischen dem Franzosen Saint-Amant und dem Engländer Howard Staunton in Paris stattfand, und 1851 gewählt, in dem eines der ersten internationalen Schachturniere der Neuzeit in London stattfand. In diesem Literatursegment erschien es nicht notwendig, eine spezielle Auswahl im Hinblick auf die unterschiedlichen Sprachen, in denen die Klassiker der Welt-Schachliteratur erschienen sind, zu treffen. Eine zusätzliche, getrennte Auflistung erfolgte jedoch für die in diesem Zeitraum erschienenen Bibliografien, so daß diese zwei Mal aufgeführt sind.

Die zweite größere Abteilung in dieser Darstellung bietet dann den Rahmen zur Behandlung der Schachliteratur von 1844 – 1945. Für diesen Zeitraum von etwa 100 Jahren bot es sich an, die Literatur in Anlehnung an den Katalog der van der Linde/Niemeijer-Sammlung nach dem in ihnen hauptsächlich behandelten Thema, wie zum Beispiel Endspiel-, Eröffnungs- und Mittelspiellehre, Belletristik, Philosophie und Psychologie, Biografie und Bibliografie sowie Partiesammlungen und Turnierbücher abschnittsweise in insgesamt 28 Themenbereiche weiter zu unterteilen. Dies hat zur Folge, daß einige Bücher dann doppelt aufgeführt sein können, wenn sie gleichzeitig in mehreren Themengebieten eingeordnet werden können. Darüber hinaus konnte für diesen „Relaunch“ dieser Webseite, der im Jahre 2019 erfolgte, die 1998 wegen zu langer Ladezeiten noch notwendige Untergliederung dieser Abteilung in vier Unterabteilungen, A, B, C und D verlassen werden. Daraus resultiert eine bessere Übersichtlichkeit und ein ständiges Hin- und Herspringen zwischen den Unterabteilungen kann unterbleiben.

Daran schließt sich in einer dritten Abteilung die Schachliteratur des Zeitraumes von 1945 bis 1998, für die ebenfalls eine Unterteilung nach Themengebieten gewählt wurde. Auch hier konnte die 1998 noch notwendige weitere Untergliederung in acht Unterabteilungen unterbleiben.

Sowohl die zweite (Literatur von 1844-1945) als auch die dritte Abteilung (Literatur von 1946 bis 1998) zeigen eine weitgehende Beschränkung auf Werke, die im Deutschsprachigen oder aber Französisch- oder Englischsprachigen Raum erschienen sind und berücksichtigen nur gelegentlich Literatur aus dem Russischen und Spanischen oder auch anderen Sprachgebieten.

Zwecks computerunterstützter Verarbeitung der bibliografischen Daten und zur Erstellung dieses Verzeichnisses wurde die Kartei- und Literaturverwaltung Memo Version 2.0 (1997) der BiblioSoft GmbH Marburg verwendet. Das Programm war kostengünstig, effizient und konnte für ähnliche Projekte empfohlen werden. Die Daten wurden nach Bearbeitung konsekutiv in eine Textdatei exportiert und in das weithin bekannte und zur Verwendung gelangende Textverarbeitungsprogramm der Firma Microsoft, WinWord 7.0, konvertiert und schließlich mittels FrontPage nochmals konvertiert und im Oktober 1998 erstmals unter dieser Domain in das „Netz“ gestellt.

Für den Umzug und den Transport der Webseite auf die im Jahre 2019 aktuelle WordPress Version 5.0.3 konnte, wie oben bereits erwähnt, die 1998 noch notwendigerweise gewählte Segmentierung der Daten in Unterabteilungen zur Verhinderung von langen Ladezeiten verlassen werden, sodaß lediglich die drei oben erwähnten Abteilungen resultieren. Eine Windows-Version der initial genutzten Literaturverwaltung Memo war vom Hersteller BiblioSoft GmbH Marburg für 1998 vorgesehen, erblickte leider niemals das Licht dieser Welt. Die Daten wurden deshalb im Jahre 2002 erfolgreich in die Literaturverwaltung EndNote, von der im Jahre 2019 die Version X9 aktuell ist, importiert und kontinuierlich erweitert. EndNote ist eine insbesondere im Wissenschaftsbereich weltweit verbreitete Literaturverwaltung, welche auch den automatisierten elektronischen Zugriff auf Bibliotheksdatenbanken ermöglicht. Auf dieser Webseite gelangt allerdings unverändert der Datenbestand aus dem Oktober 1998 zur Veröffentlichung.

Die Einträge sind innerhalb der Abteilungen und Abschnitte in alphabetischer Reihenfolge nach Verfassernamen aufgelistet. Lediglich in den Abschnitten „Turniere“ erfolgt eine Auflistung nach dem Jahr des Ereignisses oder dem Erscheinungsjahr. Werke, die keinen Autor explizit aufführen, orientieren sich an der alphabetischen Einordnung der Titel. Die Einträge folgen dem einfachen Schema Autor, Titel, Verlag, Erscheinungsort und Erscheinungsjahr. Von dieser Struktur wurde konsequenterweise nur bei Zeitschriften und anderen Periodika sowie einzelnen Turnierbüchern abgewichen (Haller, Klaus und Popst, Hans: Katalogisierung nach den RAK-WB, 4. Auflage, Saur, München 1991). Darüber hinaus wurden nur ganz gelegentlich Anmerkungen, die das betreffende Buch ein wenig näher charakterisieren können, kleingedruckt beigegeben.

Kein Werk ist vollkommen. Der Autor dankt vielen Kommentatoren und bittet auch weiterhin, ihm Fehler nachzusehen und hofft auf Mitteilung von Korrekturen oder Ergänzungen.

Offenbach am Main
im Januar 2019

© Harald E. Balló

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